In den Industrieländern sind Agrarerzeugnisse hochsubventioniert, daher können sie billig in Entwicklungsländer exportiert werden; die dortigen Bauern können mit den niedrigen Preisen nicht konkurrieren. In Europa selbst wird im industriellen Maßstab und im Sekundentakt geschlachtet – immer schneller, immer billiger, immer schmutziger. Erledigt wird das Gemetzel von einer „Geisterarmee aus Osteuropa“, wie die Wochenzeitung Die Zeit schon vor Jahren feststellte. Deren Arbeitsbedingungen gleichen moderner Sklaverei: „Schlechte Bezahlung, unwürdige Unterkünfte, Erniedrigung und Erpressung: Was sich in Schlachthöfen abspielt, ist für viele Kritiker mehr als Ausbeutung. Die Rede ist von Menschenhandel und organisierter Kriminalität“, wusste die Süddeutsche Zeitung schon 2013. Geändert hat sich daran seither nicht viel, wie zuletzt etwa die Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen offenbarten. Die Lebens- und Arbeitsverhältnisse von Werkvertrags- und Leiharbeitern in der deutschen Fleischindustrie zeigt etwa der 2020 erschienene Dokumentarfilm „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“.
Um all das zu verhindern, wäre in erster Linie die nationale und internationale Politik gefordert. Allerdings könnte ein grundlegender Wandel der Ernährungsgewohnheiten zu Änderungen beitragen, etwa, was die „Auslagerung“ der Nahrungsmittelproduktion in andere Länder betrifft.
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